Leadership
8 Minuten

Die wichtigsten HR Trends in 2024

LOTARO
September 9, 2024

HR-Trends in 2024

Jedes Jahr gibt es neue Herausforderungen in der Arbeitswelt und deshalb muss sich die Personalabteilung immer wieder mit neuen Baustellen auseinandersetzen. Es gibt brandaktuelle Themen wie Fachkräftemangel, Remote-Working, New Work, Wellbeing der Mitarbeitenden und andere Konflikte zu lösen.

Trend 1: KI revolutioniert die Arbeitswelt

In der modernen Arbeitswelt hat Künstliche Intelligenz (KI) einen signifikanten Einfluss auf die HR-Landschaft. Ein aktueller Trend zeigt, dass verstärkt KI-Assistenten genutzt werden, um Produktivität zu steigern. Ein Beispiel hierfür sind interne Chatbots, die häufig gestellte Fragen der Mitarbeitenden beantworten. KI erreicht zudem auch immer mehr Zuspruch in der breiten Bevölkerung. Laut einer Studie der Recruiting Experten “heys” nutzen bereits 95% der Konzerne aus den USA Algorithmen und Analytics zur Unterstützung ihres Bewerbermanagements.

Trotz des Potenzials von KI ergeben sich auch einige Risiken und Herausforderungen. Datensicherheit, staatliche Regulierung und die Verifizierung von Inhalten sind wichtige Aspekte, die bei der Nutzung von KI berücksichtigt werden müssen. Es stellen sich auch Fragen, wie mit Generative AI verfassten Bewerbungsunterlagen umgegangen werden sollte. Des Weiteren muss geklärt werden, welche Aufgaben eben nicht an KI abgegeben werden dürfen.

Um die Vorteile von KI optimal zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren, können Unternehmen auf verschiedene Tools und Ansätze zurückgreifen:

  • Automatisierung von Routineaufgaben: KI kann bei der Übernahme von Routineaufgaben wie Urlaubsanträgen, Zeiterfassung und Gehaltsabrechnungen helfen. Dadurch werden menschliche Fehler minimiert und die Produktivität der HR-Abteilung gesteigert.
  • Trendanalyse zur Mitarbeitergesundheit: Durch die Analyse von Daten wie Überstunden, Arbeitspensum und genutzten Urlaubstagen kann KI das Wohlbefinden der Belegschaft überblicken. Dies ermöglicht die frühzeitige Erkennung von potenziellen Risiken wie Burnout, Arbeitsunfällen oder Kündigungen.
  • Unterstützung bei strategischen Entscheidungen: KI-gestützte Personalverwaltungssoftware ist hilfreich bei der Analyse großer Datenmengen und kann so bei strategischen Fragen und Entscheidungsprozessen wertvolle Einsichten liefern. KI bietet auch die Möglichkeit, eine zusätzliche Meinung zu bilden und die Entscheidungsfindung zu optimieren.

Durch die gezielte Integration von KI in HR-Prozesse und die Nutzung entsprechender Tools können Unternehmen ihr effizientes Arbeiten steigern, die Mitarbeitergesundheit fördern und gleichzeitig die Risiken im Umgang mit KI minimieren.

Trend 2: Richtige Weiterbildung der Mitarbeiter

In der heutigen Arbeitswelt sind neue Arbeitsformen wie dezentrales, vernetztes und agiles Arbeiten sowie flache Hierarchien und mehr Selbstorganisation weit verbreitet. Diese Veränderungen stellen hohe Anforderungen an die Mitarbeiter und erfordern kontinuierliches Training für wettbewerbsfähige Teams und Unternehmen. Auch die ständige Erreichbarkeit über soziale Netzwerke und die Veränderungen in der Führungskultur bieten Mitarbeitenden aller Hierarchieebenen die Möglichkeit zu neuer professioneller Entfaltung. Der Future of Jobs Report 2023 stellt fest, dass durchschnittlich 44% der Mitarbeitenden Weiterbildung benötigen.

Bei der Weiterbildung der Mitarbeitenden müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden. Oft werden Soft-Skills in ihrer Bedeutung unterschätzt, obwohl diese angesichts zunehmender Vernetzung und Komplexität von Arbeitsbereichen immer wichtiger werden. Zudem müssen Trainingsmethoden flexibel genug sein, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Zeitplänen der Mitarbeitenden gerecht zu werden.

Lösung:

Um die Belegschaft effektiv weiterzubilden und Motivation zum Lernen zu fördern, sollten Unternehmen folgende Ansätze verfolgen:

  • Selbstständige Auswahl von Trainings: Mitarbeitende sollten die Möglichkeit haben, ihre Trainings selbst auszuwählen, da somit der Anreiz zum Lernen erhöht wird und die Relevanz für die individuellen Bedürfnisse gestärkt wird.
  • Kurzweilige Trainingsformate: Statt ganztägiger Schulungen können kompakte Trainings von etwa 2 Stunden angeboten werden. Diese sind inhaltlich konzentriert und lassen sich besser in den Arbeitsalltag integrieren, ohne die Konzentration über mehrere Stunden zu beanspruchen.
  • Ergänzung durch Online-Angebote: Die Bereitstellung von Online-Lerninhalten und Coachings ermöglicht es den Mitarbeitenden, jederzeit und von jedem Ort aus auf Weiterbildungsinhalte zuzugreifen. Dies unterstützt eine flexible und bedarfsgerechte Weiterbildung.
  • Durch die Implementierung dieser Lösungen können Unternehmen sicherstellen, dass die Belegschaft kontinuierlich weiterentwickelt wird und den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gewachsen sind.

Trend 3: Fokus auf den Ort der Arbeit

Das Jahr 2020 hat dem Modell Homeoffice einen enormen Aufschwung gebracht, und viele Mitarbeitende haben auch nach der Pandemie weiterhin von diesem Privileg profitieren können. Allerdings zeigten sich ab 2023 die ersten Änderungen, da viele Arbeitgeber ihre Mitarbeiter aufforderten, den heimischen Arbeitsplatz wieder zu verlassen. Dies geschah im Interesse der Produktivität, der Unternehmenskultur und auch teilweise zur Kosteneinsparung. Laut einer Umfrage der Beratung JLL im ersten Quartals 2024 führten bereits 33% aller Unternehmen eine Präsenzpflicht ein und weitere 27% können es sich vorstellen, ähnliche Maßnahmen demnächst umzusetzen. 

Die Rückkehr zum traditionellen Arbeitsplatz birgt einige Herausforderungen und Einschränkungen. Es besteht in vielen Branchen einfach die Notwendigkeit, flexible Arbeitsmodelle anzubieten, die sowohl hybrides Arbeiten als auch Präsenzzeiten im Unternehmen berücksichtigen, um Mitarbeiter in Zeiten des Fachkräftemangels zu binden. Zudem müssen Führungskräfte und Mitarbeitende auf die Zusammenarbeit im Remote Setup vorbereitet sein. Die Unternehmenskultur muss sich ebenfalls weiterentwickeln, um Werte wie Vertrauen, Wertschätzung und Ergebnisorientierung zu betonen. Die technische Ausstattung für das Arbeiten von Zuhause aus muss verbessert werden, da immer mehr Tätigkeiten in die digitale Welt wandern.

Lösung:

Um den Ort der Arbeit optimal zu gestalten und die Vorteile des Homeoffice mit den Anforderungen des Unternehmens in Einklang zu bringen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Hybride Arbeitsmodelle: Unternehmen sollten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, hybride Arbeitsmodelle zu nutzen, die sowohl Remote-Arbeit als auch Präsenzzeiten im Unternehmen ermöglichen. Dadurch kann Flexibilität gewährleistet und die Effizienz gesteigert werden.
  • Weiterbildung für Remote-Arbeit: Führungskräfte und Mitarbeitende sollten gezielt auf die Anforderungen der Zusammenarbeit im Remote-Working geschult werden. Dies umfasst die Nutzung digitaler Tools, effektive Kommunikation und den Aufbau einer virtuellen Teamkultur.
  • Wandel der Unternehmenskultur: Unternehmen sollten ihre Unternehmenskultur anpassen, um Werte wie Vertrauen, Wertschätzung und Ergebnisorientierung zu fördern. Dadurch wird das Vertrauen der Mitarbeitenden gestärkt und die Zusammenarbeit verbessert.
  • Verbesserung der technischen Ausstattung: Unternehmen sollten verstärkt in die technische Ausstattung für das Arbeiten von Zuhause investieren. Dies umfasst leistungsfähige IT-Infrastruktur, sichere Datenübertragung und ergonomische Arbeitsmittel für das Homeoffice.
  • Durch diese Maßnahmen können Unternehmen die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeitenden verbessern, die Produktivität steigern und gleichzeitig eine moderne und flexible Arbeitsumgebung schaffen, die den Anforderungen der digitalen Arbeitswelt gerecht wird.
Der klassische Arbeitsplatz ist nicht mehr zeitgemäß. Das Büro muss ein Ort sein an dem man sich wohlfühlt und Kreativität geschöpft werden kann

Trend 4: Achten auf Diversity, Equity & Inclusion (DEI) am Arbeitsplatz

In der heutigen Arbeitswelt gewinnen Diversity, Equity & Inclusion (DEI) am Arbeitsplatz zunehmend an Bedeutung. Unternehmen müssen in allen Phasen der Personalauswahl und -führung auf Diversität, Gerechtigkeit und Inklusion achten, da diese Werte hohes gesellschaftliches Ansehen genießen und sich direkt auf die Belegschaft eines Unternehmens auswirken.

Trotz der erkannten Bedeutung von DEI am Arbeitsplatz bestehen weiterhin Herausforderungen bei der Umsetzung. Es besteht die Gefahr von Diskriminierung in Einstellungspraktiken, und zudem darf nicht allein die Vielfalt einer Person zur Bewertung ihrer Leistung herangezogen werden.

Lösung:

Um DEI am Arbeitsplatz erfolgreich umzusetzen und die Vorteile einer vielfältigen Belegschaft zu nutzen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Datenbasierte People Analytics: Unternehmen können datenbasierte Analysetools nutzen, um die richtigen Personen für Führungspositionen zu identifizieren. Dabei sollte die Vielfalt der Kandidaten in einem ausgewogenen Verhältnis zur Qualifikation und Erfahrung stehen.
  • Regelmäßige Prüfung der Einstellungspraktiken: Es ist wichtig, Einstellungspraktiken regelmäßig auf Diskriminierungsfreiheit zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Bewerber fair behandelt werden, unabhängig von ihrer Herkunft, Geschlecht oder anderen diversitätsrelevanten Merkmalen.
  • Berücksichtigung von Qualifikationen und Erfahrung: Während Inklusion gefördert wird, ist es wichtig sicherzustellen, dass Leistung nicht allein durch die Vielfalt einer Person definiert wird. Qualifikationen, Erfahrung und Leistung sollten angemessen berücksichtigt werden, um eine faire Bewertung sicherzustellen.

Indem Unternehmen DEI in ihre Personalauswahl- und Führungspraktiken integrieren und dabei auf Fairness und Leistungsfähigkeit achten, können sie eine vielfältige und inklusive Arbeitsumgebung schaffen, die nicht nur ethisch korrekt ist, sondern auch langfristig zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beiträgt.

In einer Arbeitswelt, die sich ständig wandelt, stellen die HR-Trends von 2024 Unternehmen vor neue Herausforderungen, aber auch aufregende Möglichkeiten. Von der Integration Künstlicher Intelligenz bis hin zur Förderung von Vielfalt und Inklusion – diese Trends prägen nicht nur die Arbeitsweise, sondern auch die Kultur jedes Unternehmens. LOTARO bietet maßgeschneiderte Kurse, um diese Trends zu meistern. Egal ob KI-Integration, bessere Kommunikation oder Förderung von Vielfalt am Arbeitsplatz – all das ist für Unternehmen jeder Art und Größe essentiell.

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